Die 5. Vorlesung enthielt wieder einige Ergänzungen zum Thema Archivsysteme und es gab einen kurzen Marktüberblick. Des Weiteren wurde mit dem Thema Repositorien begonnen, speziell DSpace als Plattform wird unter die Lupe genommen.

Um was gings: Bei der Vorlesung stand noch einmal das Thema «Archivsysteme» an, da bei der letzten Vorlesung nicht der ganze Stoff Platz hatte. Bestandserschliessung ist in Archiven um einiges aufwendiger als in Bibliotheken, das wurde mir erneut klar. Es muss viel mehr Kontext hergestellt werden als bei Bibliotheksmedien, so ist es für Archivalien beispielsweise essentiell, Herkunftsinformationen festzuhalten oder die Entstehungsgeschichte.

Marktüberblick
Archivesspace hat eine grosse Community in den USA, in der Schweiz ist es aber nicht so stark vertreten. Hier wird vorallem scopeArchiv und CMI AIS benützt, AtoM als Open Source Software steht diesen beiden gegenüber. AtoM wird beispielsweise vom Docuteam für Archive aufbereitet. Das Docuteam ist «führender und mit 30 bis 40 Mitarbeitenden einer der grössten schweizerischen Anbieter von Archivdienstleistungen.» 1. Bei Bibliotheks- und Archivsystemen ist es leider oft so, dass der eigentliche Katalog und dessen Präsentation voneinander losgelöst sind. Doch wieso haben Katalog und OPAC nicht immer dieselbe Software? Dies liegt wahrscheinlich in der Usability des OPACs. Dieser Frage wird aber noch mehr nachgegangen.

Repository-Software
Eine gute OpenSource Repository Software ist DSpace. Doch was ist überhaupt der Zweck von Repositorien? Repositorien wie beispielsweise DSpace stellen «Werkzeuge zur Erfassung, Speicherung und Weiterverbreitung von digitalen Ressourcen zur Verfügung 2. Sie sorgen dafür, dass Forschungsinstitutionen ihre Artikel/Forschungsinformationen über ein Repositorium veröffentlichen können (bei der Veröffentlichung von Forschungsinformationen handelt es sich aber eher um CRIS). Diese Art der Veröffentlichung ist vor allem für Open Access ein grosses Thema. Es ist somit möglich, etwas auf dem grünen Weg zu veröffentlichen. Das bedeutet folgendes; wenn ein Artikel bereits in einer konventionellen Zeitschrift veröffentlicht wurde, und es nun auch noch OA veröffentlicht werden soll, ist dies über Institutionsrepositorien gut machbar. Ganz salopp gesagt handelt es sich also um eine Plattform, welche Volltexte (oder Forschungsdaten im Falle von CRIS) sammelt und öffentlich zugänglich macht.
Ein gut bewährtes Tool ist in der Schweiz Zenodo, was vom CERN in Genf betrieben wird. Grundsätzlich muss man in Repositorien – oder zumindest bei denen von Zenodo und DSpace – zuerst eine Community/Repository erstellen und darin können dann Collections erstellt und die Files hochgeladen werden. Natürlich werden dann auch Metadaten vergeben, der Datenstandard in DSpace ist Qualified Dublin Core. Im Unterricht wurde dann zu Übungszwecken eine Sub-Community und eine dazugehörige Collection erstellt. Eine wichtige Funktion von DSpace ist, dass man Einreichungs- und Begutachtungsprozess konfigurieren kann. Das ist für eine Software, welche auf unveröffentlichte Dokumente spezialisiert ist, recht wichtig.

ansichtZenodo

ansichtDSpace

nähereAnsichtDspace

Was habe ich neu gelernt (oder wieder neu entdeckt):

  • Es wurde noch einmal genauer auf den Unterschied zwischen cloud- und webbasierten Systemen eingegangen, da diese Begriffe fälschlicherweise synchron benutzt wurden. o Webbasiert: Alma und auch Koha sind webbasierte Systeme. Sie sind über einen Browser bedienbar und die Software wird auf einem externen Rechner gespeichert o Cloudbasiert: Alma, die Besonderheit an diesen Systemen ist; die Software wird nicht selber gehostet, aber jeder Anwender hat eine eigene «Sicht»
  • Wegen Rechtemanagement werden zusätzlich zu Collections auch noch Communities erstellt: in der Community wird festgelegt wer Collections verwalten darf

Was habe ich (noch) nicht verstanden:

  • Weswegen werden OPAC und Katalog so oft voneinander losgelöst?
  1. https://www.docuteam.ch/, abgerufen am 22.11.2021 

  2. https://de.wikipedia.org/wiki/DSpace_(Software), abgerufen am 22.11.2021