Nun ist es auch – thanks lord – Zeit um Abschied von diesem Horrorsemester zu nehmen. Es ist das Semester mit den meisten ECTS für mich, und bei der Aussicht auf zwei für mich schwierige Module (SESY und BAIN) hats mir sehr gegraust. Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass ich BAIN gut geschafft habe und auch viel mitgenommen habe. Hier also mein letzter Rückblick auf die vergangenen Monate.

Lassen wir uns mal zurückschauen auf meine gesetzten Ziele und Erwartungen vom Beginn:

«Ich lasse mich gerne auf Neues ein und daraus leitet sich auch meine einzige Erwartung ab; ich möchte Ende des Semesters gut verstehen, wie die Systeme aufgebaut sind und zukünftig in der Lage sein, mit BibliotheksinformatikerInnen über solche Systeme zu sprechen und im Freundeskreis mit meinem Wissen prahlen zu können wäre auch nicht schlecht 😉. Ein weiteres Ziel ist natürlich, das Modul erfolgreich abzuschliessen. Ein persönlicher Erfolg wäre es, wenn mir das Fach Spass macht und ich das Gelernte zukünftig anwenden kann.»

Wie sind die Systeme aufgebaut

Wir konnten während des Semesters verschiedene Systeme kennenlernen, welche für mich alle zukünftig in gewisser Weise eine Rolle spielen werden. Ich konnte meiner Einschätzung nach viel Hindergrundwissen aneignen, welches mir im Verständnis im beruflichen Alltag hilft. Das jetzige Verständnis für das Zusammenspiel von Schnittstellen, Homogenisierung von Daten und eines Discovery Systems hat sich verbessert und wird mir vorallem beim Verständnis von Vorgängen und der Mitarbeit in der AG Swisscovery bestimmt zugute kommen. Hier folgt eine ganz kurze Zusammenfassung aller wichtigen Erkenntnisse:

  • Die Marktkonzentration auf zwei/drei grosse Akteuere im Bereich Bibliothekssystem war mir bisher nicht bewusst. Dass für grosse wissenschaftliche Bibliotheken eigentlich nur die Firmen Clarivate (ExLibris) und EBSCO eine Rolle spielen, ist sehr krass. Es ist erfrischen, dass wir mit Koha ein wesentlich «kleineres» und OpenSource Programm ausprobieren konnten.
  • Mittels Schnittstellen im Internet kann man Kataloge und Repositorien «anzapfen»
  • Der Zweck von einheitlichen Datenformaten und Regelwerken wurde mir noch einmal ehr bewusst
  • OAI Schnittstellen lassen sich wie folgt erklären: Die Abkürzung steht für “Open Archives Initiative - Protocol for Metadata Harvesting” und ist dazu da, mit einfachen Anfragen per HTTP-GET oder -POST eine HTTP-Antwort von einem Datenlieferanten abzufragen. Dazu braucht es einen Datenlieferant (data provider) und einem Dienstanbieter (service provider), der die Daten beziehen kann.

Mit meinem Wissen prahlen

Also wenn es soweit kommt, dass mich jemand fragt, wie denn so ein Bibliothekskatalog funktioniert, dann werd ich das sicher umreissen können und so tun als wär ich der Vollprofi (da meine Freunde das nicht sind, klingt es sicher voll klug was ich dann erzähle). Ganz stark abgekürzt würd ich die Frage, wie man all die Daten in das Discoverysystem kriegt, wie folgt beantworten: Man sammelt die Daten aus einem System, sei es nun ein Bibkatalog, eine Archivdatenbank oder ein Repositorium mittels einem Harvester ein. Danach kann man diese exportieren und homogenisieren, deswegen hat man ja Standards. Diese Daten müssen dann noch in ein einheitliches Datenformat transformiert werden (MARC21-XML). Möchte man all diese Daten nun in einem Discoverysystem oder einem OPAC darstellen, lädt man diese in einen Suchindex (z.B. Solr), auf welchen dann ein Interface wie z.B. VuFind zugreift und die Daten den Nutzenden präsentiert.

Modul erfolgreich abschliessen

Na, das hoffe ich doch! Ich denke da ich meine Einträge jeweils sehr zeitnah erledigt habe, und eine bestimmte Struktur drin habe, kann der Inhalt nicht so sehr falsch sein. Meiner Meinung nach habe ich die Bewertungskriterien dieses Leistungsnachweises grösstenteils erfüllt und werde das Modul bestehen.

Das Fach macht Spass

Zeitweise war es zäh, dass muss ich sagen. Vor allem war es etwas schwer, zu Beginn zu sehen, weswegen wir das machen. Das Schaubild war schön und gut, aber es hat mir irgendwie nicht genug Perspektive aufs Ziel gegeben. Dennoch bin ich schnell in die Thematik reingekommen und bin drangeblieben. Als einziges Fach hatte ich hier immer ein bisschen Kontrolle (dadurch dass die Beiträge regelmässig geschrieben habe) und bin permanent drangeblieben. Da es mir als schier kleinstes Übel in diesem Semester vorgekommen ist, kann ich schon ein stückweit sagen, dass es mir «Spass» gemacht hat. Herzlichen Dank an die Dozenten!